Der Mörder ihres Sohnes

Der folgende, sehr bewegende Bericht beruht auf einer wahren Begebenheit.

>>Auf einer Zugfahrt von Washington nach Philadelphia saß ich neben einem Farbigen, der in Indien für das State Department gearbeitet hatte, jedoch seinen Job gekündigt hatte, um ein Rehabilitationsprogramm für jugendliche Kriminelle im Washingtoner Stadtteil Columbia zu leiten. Die meisten der Jugendlichen, mit denen er arbeitete, waren Gangmitglieder, die getötet hatten.

Ein vierzehnjähriger Junge in seinem Programm hatte einen unbeteiligten Teenager erschossen, um von seiner Gang akzeptiert zu werden. Während des Prozesses saß die Mutter des Opfers teilnahmslos und still im Gerichtssaal, bis zum Schluss das Urteil verkündet wurde. Da stand sie langsam auf, schaute dem Täter voll ins Gesicht und sagte: „Ich werde dich töten.“ Dann wurde der Jugendliche abgeführt, um seine mehrjährige Strafe in einem Jugendgefängnis abzusitzen.

Nach dem ersten halben Jahr ging die Mutter des erschossenen Jungen ins Gefängnis, um seinen Mörder zu besuchen. Er hatte vor dem Mord auf der Straße gelebt, und sie war der einzige Mensch, der ihn besuchte. Sie sprachen eine Weile miteinander, und als sie ging, gab sie ihm ein paar Dollar für Zigaretten. Nach und nach begann sie, ihn regelmäßiger zu besuchen, und jedes Mal brachte sie ihm etwas zu essen und kleine Geschenke mit. Kurz vor dem Ende seiner dreijährigen Haftstrafe fragte sie ihn, was er tun würde, wenn er raus käme. Er war verwirrt und unsicher, also bot sie ihm an, ihm einen Job in der Firma eines Freundes zu besorgen. Als Nächstes wollte sie wissen, wo er wohnen würde, und da er keine Familie hatte, zu der er zurückkehren konnte, bot sie ihm die vorübergehende Benutzung eines unbewohnten Zimmers in ihrem Haus an.

Acht Monate lang lebte er dort, aß an ihrem Tisch und machte seinen Job. Dann eines Abends rief sie ihn zu sich ins Wohnzimmer, um mit ihm zu reden. Sie setzte sich ihm gegenüber und wartete. Dann begann sie:

„Erinnerst du dich, wie ich im Gerichtssaal zu dir sagte, dass ich dich töten würde?“

„Allerdings“, erwiderte er.

„Nun, ich habe es getan“, fuhr sie fort. „Ich wollte um jeden Preis verhindern, dass der Junge, der meinen Sohn getötet hatte, auf dieser Erde weiterleben kann. Das ist der Grund, warum ich begann, dich im Gefängnis zu besuchen und dir Sachen zu bringen. Das ist der Grund, warum ich dir den Job besorgte und dich in meinem Haus habe wohnen lassen. Auf diese Weise habe ich angefangen, dich zu ändern. Und jener andere Junge, den gibt es nicht mehr. Da mein Sohn nicht mehr da ist und sein Mörder auch nicht, möchte ich dich heute fragen, ob du hier bleiben willst. Ich habe genug Platz, und wenn du einverstanden bist, würde ich dich gerne adoptieren.“

Und sie wurde die Mutter des Mörders ihres Sohnes, die Mutter, die er nie hatte.<<

(Quelle: The Journey for Kids von Brandon Bays)

 

Mich überwältigt diese tiefe Liebe und Vergebung und dieses radikale Vertrauen in den Menschen und die Wirklichkeit.

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